Essen
Die Suppe auslöffeln
Schön geplant und schief gegangen: In Deutschland muss man dann die Suppe auslöffeln, die man sich eingebrockt hat und in Polen das Bier trinken, das man gebraut hat (Pic piwo, którego sie nawazylo) . Mitleid als Beilage ist nicht vorgesehen. Denn, wie es in Italien heißt: Wer der Grund seines Unglücks ist, beweine sich selbst (Chi è causa del suo mal, pianga se stesso) .
Glück im Unglück haben Deutsche in Frankreich: Wer aus dem Land des Pumpernickels kommt und damit bedroht wird, als Folge seiner Handlungen Vollkornbrot essen zu müssen (manger du pain noir ) , glaubt vermutlich nur, dass er endlich richtiges Brot serviert bekommt. In Italien heißt es stattdessen lakonisch: Du wolltest ein Fahrrad? Dann tritt in die Pedale! (Hai voluto la bicicletta? Ora pedala!) .
Wer zu oft wegsieht läuft allerdings Gefahr, als Letzter übrigzubleiben. In Spanien muss man dann für die zerbrochenen Teller zahlen (pagar los platos rotos ) und in England die Kanne tragen (to carry the can). Dies bezieht sich wie das deutsche etwas ausbaden müssen auf die früher übliche Mehrfachnutzung des Badewassers. Der Ausbader musste das Badewasser mit der Kanne ausschöpfen und aufräumen.
Wer aber unverschuldet Konsequenzen zu tragen hat, kann sich nur mit der englischen Erkenntnis trösten, dass Flüche wie Hühner ins heimische Nest zurückkehren (Curses, like chickens, come home to roost ) .
Anke Wolf-Wagner
Trinken
Die Suppe auslöffeln
Schön geplant und schief gegangen: In Deutschland muss man dann die Suppe auslöffeln, die man sich eingebrockt hat und in Polen das Bier trinken, das man gebraut hat (Pic piwo, którego sie nawazylo) . Mitleid als Beilage ist nicht vorgesehen. Denn, wie es in Italien heißt: Wer der Grund seines Unglücks ist, beweine sich selbst (Chi è causa del suo mal, pianga se stesso) .
Glück im Unglück haben Deutsche in Frankreich: Wer aus dem Land des Pumpernickels kommt und damit bedroht wird, als Folge seiner Handlungen Vollkornbrot essen zu müssen (manger du pain noir ) , glaubt vermutlich nur, dass er endlich richtiges Brot serviert bekommt. In Italien heißt es stattdessen lakonisch: Du wolltest ein Fahrrad? Dann tritt in die Pedale! (Hai voluto la bicicletta? Ora pedala!) .
Wer zu oft wegsieht läuft allerdings Gefahr, als Letzter übrigzubleiben. In Spanien muss man dann für die zerbrochenen Teller zahlen (pagar los platos rotos ) und in England die Kanne tragen (to carry the can). Dies bezieht sich wie das deutsche etwas ausbaden müssen auf die früher übliche Mehrfachnutzung des Badewassers. Der Ausbader musste das Badewasser mit der Kanne ausschöpfen und aufräumen.
Wer aber unverschuldet Konsequenzen zu tragen hat, kann sich nur mit der englischen Erkenntnis trösten, dass Flüche wie Hühner ins heimische Nest zurückkehren (Curses, like chickens, come home to roost ) .
Anke Wolf-Wagner
Anbau und Ernährung
Die Suppe auslöffeln
Schön geplant und schief gegangen: In Deutschland muss man dann die Suppe auslöffeln, die man sich eingebrockt hat und in Polen das Bier trinken, das man gebraut hat (Pic piwo, którego sie nawazylo) . Mitleid als Beilage ist nicht vorgesehen. Denn, wie es in Italien heißt: Wer der Grund seines Unglücks ist, beweine sich selbst (Chi è causa del suo mal, pianga se stesso) .
Glück im Unglück haben Deutsche in Frankreich: Wer aus dem Land des Pumpernickels kommt und damit bedroht wird, als Folge seiner Handlungen Vollkornbrot essen zu müssen (manger du pain noir ) , glaubt vermutlich nur, dass er endlich richtiges Brot serviert bekommt. In Italien heißt es stattdessen lakonisch: Du wolltest ein Fahrrad? Dann tritt in die Pedale! (Hai voluto la bicicletta? Ora pedala!) .
Wer zu oft wegsieht läuft allerdings Gefahr, als Letzter übrigzubleiben. In Spanien muss man dann für die zerbrochenen Teller zahlen (pagar los platos rotos ) und in England die Kanne tragen (to carry the can). Dies bezieht sich wie das deutsche etwas ausbaden müssen auf die früher übliche Mehrfachnutzung des Badewassers. Der Ausbader musste das Badewasser mit der Kanne ausschöpfen und aufräumen.
Wer aber unverschuldet Konsequenzen zu tragen hat, kann sich nur mit der englischen Erkenntnis trösten, dass Flüche wie Hühner ins heimische Nest zurückkehren (Curses, like chickens, come home to roost ) .
Anke Wolf-Wagner
Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen
Unser Ess- und Trinkverhalten ist stark von den verschiedensten Faktoren abhängig. Erziehung, kulturelle Einflüsse und persönliche Präferenzen und Geschmäcker spielen hierbei eine große Rolle. Für die einen ist das Sechsgängemenü die Krönung, für die anderen eine deftige Suppe aus der Gulaschkanone. Ein Kaffeekränzchen, das Grillfest, eine Kartoffelsuppe oder Pfannkuchen sind jedenfalls typisch deutsch und in unserer Kultur sehr geschätzt – der Alkoholkonsum nicht minder. Alkohol wird zu allen möglichen Anlässen getrunken und ist die einzige gesellschaftlich akzeptierte Droge. Ein unkontrollierter Konsum allerdings kann schnell gefährlich und zur Sucht werden. Es gibt viele Menschen, die alkoholabhängig und noch mehr, die mehr oder weniger kurz davor sind. Beide Gruppen jagen dem flüssigen Stoff hinterher.
Kommt es zu alkoholisch bedingten Ausfällen oder Exzessen in der Öffentlichkeit oder in einer Gesellschaft, verstößt man gegen die Etikette, und der gute Ruf ist schnell. Dann bekommt man schnell das Etikett „Suffkopp” verpasst.
Auch eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise wird für viele Menschen zunehmend wichtig, bei manchen zum Schutz der Tiere, bei anderen aus Geschmacksgründen. Die Fleischesser werden gleichermaßen wie Vegetarier und Veganer für ihr Essverhalten von der jeweils anderen Seite kritisch beäugt und oftmals moralisierend verurteilt. Am meisten Fleisch wird in den christlich geprägten Ländern sicherlich während der Weihnachtszeit verzehrt. Die Fleischesser freuen sich auf den Gänsebraten, die Vegetarier und Veganer bekommen schon Gänsehaut allein beim Gedanken daran.
Für viele Menschen, so scheint es, ist das Essen zum wichtigsten Lebensthema geworden. Die Situation ist paradox: Auf der einen Seite ernähren sich immer mehr Menschen mit Fastfoodnahrung, mit Lebensmitteln aus der Tiefkühltruhe und der Mikrowelle, und auf der anderen Seite gibt es im Fernsehen immer mehr Kochsendungen. Doch Anschauen ist eben noch nicht Selbstkochen – man lässt wohl lieber kochen, schaut sich das auch gern an und geht dann doch eher ins Restaurant („Liebling, wohin gehen wir essen? “) mit gründlicher theoretischer Wissensbasis über die Kochkunst.
Die Nahrungsmittelindustrie tut alles, um nicht nur die Geschmacksnerven, sondern auch das Hirn ihrer Kunden zu manipulieren – irgendwann ist es dann geschafft: Sie können nicht mehr maßhalten, die Maße gehen hoch, die Körper in die Breite, das Übergewicht, die „Verfressenheit und Gefräßigkeit“ sind da!. Das Angebot in den Supermärkten macht es möglich, dass sie essen oder trinken, bis sie kotzen und reihern – und dann platzen! „Ein ganzes Schwein verdrücken” zu können ist nur ein Beispiel dieser Maßlosigkeit. Pommes mit Ketchup und „Coca-Cola” sind zur Haupternährung geworden. Die Kirchenväter wussten um die drohenden Gefahren beim Nichtmaßhalten: Die Völlerei zählt zu den sieben Todsünden! „Ach“, sagen die heutigen Geistlichen, „wären doch die Kirchen nur halb so voll wie die Mägen der Menschen!“
Andere Menschen übertreiben es in die andere Richtung, werden übervorsichtig und stürzen sich von einer heilsversprechenden Ernährungsweise in die andere. Für sie wird die Ernährung zu einer Ersatzreligion. Und dann gibt es da noch die sogenannten „Free-Froms“, die alles ohne alle möglichen Inhaltsstoffe haben möchten, die also vor dem möglichen Verzehr zuerst die Angaben auf der Verpackung lesen wie die Kranken den Beipackzettel der ihnen verordneten Medizin. Na dann, wohl bekomm´s!